Sappie – ein unentbehrliches Forstwerkzeug

Aufbau und Anwendung des Sappie

Der Sappie ist ein axtähnlicher Gegenstand mit ausgeschmiedeter und etwas gekrümmter Spitze. Er zählt zu den Forstwerkzeugen und findet Verwendung zum Holzrücken. Auch beim Zimmermann wird er gelegentlich eingesetzt.

Sappie

Sappie

Die Spitze (Dorn) des Sappie wird von Hand -oder mittels Hammer über den flachen Rücken- ins Holz getrieben, um gefällte Baumstämme oder Teile der Stämme zu bewegen, zu ziehen oder zu drehen.

Die heute üblichen Handsappies haben Stiellängen von ca. 40 bis 100 cm mit einem Kopfgewicht von bis zu 2 kg.  Für einen besseren Halt in gefrorenem Holz gibt es auch Varianten mit gezahntem Rücken.

Wenn Sie Meterstücke mit dem Handsappie transportieren wollen, schlagen sie den Dorn nur ganz leicht in die Stirnholzseite ein, heben den Stamm leicht an und halten den Stamm auf der angehobenen Seite mit der linken Hand fest. Daraufhin wird der Dorn des Sappi in die gegenüberliegende Seite getrieben und der Stamm transportiert. Um Meterstücke gespaltetes oder ungespaltetes Holz aufzunehmen und per Hand zu transportieren verwendet man nur die kleinen Sappies mit bis zu 50 cm Länge.

Manchmal kann als alternative zum Sappie auch eine Spaltaxt mit Wendenase verwendet werden. Zum drehen von Stämmen gilt der Fällheber mit Wendehaken als abweichende Wahlmöglichkeit.

Regional unterschiedliche Bezeichnungen

Der Begriff Sappie, Sapie, oder Sappi ist die in Deutschland meist verwendete Bezeichnung für das Werkzeug und kommt wohl aus dem Französischen.

In Süddeutschland und Österreich spricht man auch von dem Sappel oder Zappel, regional abgestuft auch von Sappen, Sapin oder Sapine. Man spricht in der Schweiz von Zappi oder Zapin, im Norddeutschen Raum auch von Sappieaxt oder Holzfuhrhaken.  In Bayern ist auch die Bezeichnung Griesbeil nicht unüblich.

Arbeitssicherheit und Unfallverhütung

Tragen Sie  immer die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung und Schutzkleidung, wenn Sie mit dem Sappie arbeiten. (Schutzbrille, Stahlkappen-Sicherheitsschuhe, Forsthelm und Schutzhandschuhe). Wer oft mit dem Sappie arbeitet sollte auch unbedingt Schienbeinschoner tragen. Bitte bedenken sie: ein einziger Schlag der nicht ins Holz trifft, könnte ihr Schienbein treffen. Schienbeinschoner gibt es in allen bekannten Forstshops im Internet oder beim örtlichen Motorsägenhändler.

Stellen Sie sicher, dass der Dorn des Sappie fest im Holz sitzt, bevor Sie den Stamm aufnehmen und transportieren. Der feste Sitz des Dornes kann durch Regen, Schnee, Eis oder auch morsches Holz beeinträchtigt werden.

Achten Sie bei der Aufnahme und dem Transport von Stämmen oder Teilen davon auf die Sicherheit unbeteiligter Dritter, besonders von Kindern. Räumen Sie Transportwege frei von Hindernissen.

Durch vom Haken fallende Holzteile besteht erhebliche Unfallgefahr!

Und nicht vergessen: Setzen Sie bitte die Abdeckkappe auf, wenn Sie den Sappie nicht verwenden.

1 Kommentar… Kommentar hinzufügen
  • Sehr geehrtes Fachpublikum, bei der Durchsicht der Werkzeuge bin ich auf den kurzen Sapin gestoßen welcher zum aufnehmen von kurzen Holzstämmen beim Holzspalter und der Kreissäge eingesetzt wird. Da ich mit dem von Ihnen angezeigten Ergebnis nicht zufrieden war und sogar als gefährlich empfand (Ausdrehen beim aufstellen habe ich einen eigens für diesen Arbeitsschritt entwickelt “kein ausdrehen beim stirnseitigen Einschlag”, was diesen besonders bei Böden aus Schotter Asphalt Schnee und Frost besonders auszeichnet. Dieses Werkzeug wurde von einem Traditionsbetrieb hergestellt, erste Muster kann ich Ihnen zur Verfügung stellen weitere direkt über den Erzeuger beziehen .

Einen Kommentar hinterlassen